Wie ich dazu gekommen bin Coach zu werden
Mittlerweile stehe ich schon mehr als 30 Jahre im Berufsleben und wenn ich meine unterschiedlichen Stationen Revue passieren lasse, zieht sich rückblickend betrachtet ein roter Faden durch mein Leben. Ungefähr alle zwei Jahre habe ich meine Perspektive gewechselt und durfte mich quasi „neu erfinden“.
Sobald ich den Eindruck hatte, dass ich einen Bereich „durchdrungen“ hatte, habe ich nach neuen Aufgaben und Herausforderungen gesucht oder sie haben mich einfach gefunden. Überwiegend konnte ich innerhalb eines Unternehmens neue Aufgabengebiete oder andere Positionen annehmen. Manchmal, wenn die Grenzen erreicht waren, stand ein Unternehmenswechsel für mich an.
Auf diesem Weg durfte ich sehr viele Erfahrungen sammeln, immer nach dem Motto: „Dazulernen und Erfolg haben“. Doch zwei Fragen haben mich dabei immer begleitet: „Warum scheitern Projekte und was ist eigentlich Erfolg?“
Schnell stellte ich fest, dass in den wenigsten Fällen die technischen Gegebenheiten die Schwierigkeiten darstellen, sondern meist die Kommunikation zwischen den Menschen über ihre Wünsche, Anforderungen und Bedürfnisse nicht klar ist und somit nicht im Einklang sein kann.
Doch wie konnte ich das ändern?
Ich habe mich auf den Weg gemacht, zuerst mich selbst und dann andere Menschen besser zu verstehen. „Habe ich meinen Gesprächspartner wirklich verstanden und ist das auch das was er oder sie sagen wollte?“ Kleine Ungenauigkeiten können zu groben Unstimmigkeiten führen. Wenn ein Schiff nur einen Grad vom Kurs abweicht, wird es sein Ziel letztendlich weit verfehlen. Oft sind wir uns unserer Ziele nicht bewusst und viele Themen sind nicht zu Ende gedacht. Das ist manchmal auch gut so, doch sind wir uns dessen in den meisten Fällen eben nicht bewusst und dann ist es häufig einfacher die Schuld bei anderen zu suchen, statt sich selbst zu reflektieren und seinen eigenen Kurs zu korrigieren.
Beim Erfolg handelt es sich um ein sehr individuelles Phänomen. Sicherlich gibt es grundsätzlich Eigenschaften, die mit Erfolg assoziiert werden, doch letztendlich geht es darum, dass jeder für sich definiert, was Erfolg für ihn ist und wie er sich erfolgreich fühlt.
Ich durfte lernen, Menschen und Systeme aus den unterschiedlichsten Perspektiven zu betrachten und feststellen, dass ich keinen Menschen ändern kann. Jeder kann sich nur selbst ändern, die eigene Haltung ändern. Es gibt immer eine Lösung, nur ist uns diese vielmals nicht bewusst. Es gilt sie herauszuarbeiten.
Das Ganze nennt man dann einen Erkenntnisprozess.
Diese Prozesse zu gestalten bzw. zu begleiten und zu moderieren, habe ich mir zur Aufgabe gemacht. Fragen zu stellen, damit sich nach und nach stimmige Antworten entwickeln und die eigene Sinnerfüllung entsteht, ist eine Kunstfertigkeit, die ich mir zu eigen gemacht habe.